Worum geht es im Projekt?
Viele Flächen im Bereich der Universität und im Stadtgebiet von Tübingen werden durch die intensive Pflege (monatliches Mähen) ihres großen Artenreichtums beraubt, obwohl nur wenige von ihnen aktiv genutzt werden (z.B. Sportflächen, Spielplätze, Liegewiesen). Werden die ungenutzten Grünflächen nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht, können sich hier artenreiche Langgraswiesen entwickeln, die für viele Pflanzen- und Insektenarten eine Heimat bieten. Zugleich werden Zeit und Kosten für deren Pflege eingespart. Dieses für Mitteleuropa einzigartige Ökosystem ist durch die Intensivierung in der Landwirtschaft ohnehin bereits gefährdet und viele Wissenschaftler sehen im Rückgang von Mähwiesen einen Hauptgrund für das massive Insektensterben.
Durch die Umwandlung von Grünflächen im Siedlungsraum kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz von wiesentypischen Lebensgemeinschaften geleistet werden.
Unsere Initiative untersucht den ökologischen Mehrwert dieser Wiesen in wissenschaftlichen Erhebungen. Gleichzeitig stehen wir im Austausch mit Vertretern der Stadt- und Landesverwaltungen, um solche Flächen im Stadtgebiet von Tübingen zu etablieren (derzeit an über 50 Standorten). Über Informationstafeln, Vorträge und Kooperationen mit Kindergärten und Schulen werben wir in der Bevölkerung für die Vorteile dieser Wiesen gegenüber kurz geschorenen Rasenflächen, um auch deren Anteil in den Privatgärten zu erhöhen. So möchten wir einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.